KInsecta

KI-Basiertes Insektenmonitoring mit Citizen Science

Insekten sterben. Einzelne Tiere und ganze Arten gehen verloren, mit dramatischen Folgen für das Ökosystem. Um sie nachhaltig zu schützen, müssen wir ihr Vorkommen dauerhaft erforschen. Bislang geschieht dieses sogenannte Monitoring häufig über Todfallen: Die Tiere werden gefangen, getötet und anschließend unter dem Mikroskop oder per DNA-Coding-Verfahren bestimmt. Oft wird sogar lediglich die Gesamtmasse der gefangenen und getöteten Insekten bestimmt.

Das interdisziplinäre Forschungsteam im Projekt „KInsecta“ will das ändern und entwickelt ein Multisensorsystem, mit dem sich Insekten lebend untersuchen lassen. In die Falle gegangene Käfer, Wildbienen und Fliegen krabbeln auf dem Weg zum Ausgang an einer Kamera vorbei, fliegen durch ein „optisches Mikrophon“ und verlassen anschließend lebend die Falle. Das System speichert einige Fotos der Tiere, die Frequenz ihrer Flügelschläge und Umwelteinflüsse wie Helligkeit, Wind, Regen, Temperatur und Luftdruck. Für jedes einzelne Tier entsteht ein komplexer Datensatz. Damit trainiert das Forschungsteam eine KI, die die Daten auswertet und mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen soll, um welche Arten es sich handelt. Für eine möglichst große Datengrundlage setzen die Forschenden auf Citizen Science. Zusammen mit Bürgerwissenschaflter*innen konstruieren sie das System so, dass auch Laien es auf ihren Feldern, in ihren Gärten und Hinterhöfen aufstellen und weitere Daten erheben können. Gewünschter Nebeneffekt: Die Themen KI und Biodiversität finden ihren Weg in eine breitere Öffentlichkeit.

Laufzeit

08.2020 - 12.2023

Projektpartner

Umweltbildungszentrum Listhof e. V.

Mittelgeber

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz