Erasmus Charta und Erklärung

Erasmus Charta für die Hochschulbildung

Mit der Erasmus Charta für die Hochschulbildung (ECHE) 2021 - 2027 hat sich die Berliner Hochschule für Technik zur Umsetzung der hiermit verbundenen hochschulpolitischen und strategischen Grundsätze verpflichtet.


Erklärung zur Hochschulpolitik

Die strategischen Ziele, Maßnahmen und Auswirkungen für die Erasmus-Projekte der Berliner Hochschule für Technik (EU und nicht-EU) werden in der Europäischen Politischen Erklärung (European Policy Statement „EPS“) in drei Dimension ausführlich beschrieben und veröffentlicht:

Grundsätze der internationalen Strategie
Strategie für die Organisation und Durchführung von internationalen Projekten
Auswirkungen auf die Modernisierungsagenda

Grundsätze der internationalen Strategie

Die Berliner Hochschule für Technik bekennt sich zur Internationalisierung und beschreibt deren Ziele und Aktivitäten in einer internationalen Entwicklungsstrategie, dessen Leitbild sich an der Profilierung als ein international wettbewerbsfähiges  Kompetenzzentrum „Stadt der Zukunft“ orientiert. Für den Praxisbezug der Fachhochschule sind Praktika, Weiterbildung und Technologiekooperation im Wissensdreieck zwischen Bildung, Forschung und Wirtschaft auch für die Internationalisierung relevant. Die Berliner Hochschule für Technik trägt zur Beschäftigungsfähigkeit ihrer Absolventen auf den globalen Arbeitsmärkten und zur Agenda des Lebenslangen Lernens bei und nimmt durch regionale und internationale Service- und Transferleistungen ihre Aufgaben für eine wissensbasierte Gesellschaft wahr.

Dabei hat die europäischen Zusammenarbeit zentrale Bedeutung, um durch Mobilität, Kooperationsprojekte und Vernetzung die Internationalität von Studium, Lehre und Forschung zu stärken und einen wirksamen Beitrag zum EHR und zu den Wachstums- und Beschäftigungszielen der Modernisierungsagenda zu leisten. Die Regelungen des Bologna-Prozesses, der Lissabon Konvention und des EQR werden bereits konsequent angewandt, alle Studiengänge werden bereits als akkreditierte, modularisierte und ECTS-basierte Curricula mit BA- und MA Abschluss angeboten.

Partnerschaften werden nach Fachbereichsprioritäten, Nachfrage der Studenten oder auf Vorschlag von Lehrkräften und Partnern koordiniert entwickelt, wobei auf Durchführbarkeit, Qualität und Perspektive geachtet wird. Rund die Hälfte aller Partnerschaften soll regional ausgewogen auf Europa entfallen, ansonsten der dynamischen Globalisierung folgen (BRICS, angloamerikanische Staaten). In der EU bestehen gewisse regionale Schwerpunkte in den Nachbarländern, Nord- und Südeuropa, oft konzentriert auf einzelne Hochschulen und Städte zur Optimierung von Ressourcen und Synergien.

Alle Studierenden (nur BA und MA) und Personalgruppen der Hochschule sollen von den Mobilitätsaktivitäten und vom erzielbaren fachlichen wie persönlichen europäischen Mehrwert profitieren. Studierende nehmen am Austausch vor allem mit Studiensemestern/-jahren/-projekten oder Unternehmenspraktika, Hochschulpersonal nimmt mit Lehraufenthalten oder Weiterbildung (in Hochschulen/Unternehmen) teil.

Strukturelle Mobilitätshindernisse sollen systematisch durch konsequente fachliche Anerkennung und Förderung von Lernmobilität (z.B. Austauschphasen) abgebaut werden. Neben fachlichen sind auch generische und kulturelle Kompetenzen für die internationale Beschäftigungsfähigkeit relevant und müssen deshalb angemessen in den Programmen und Verfahren berücksichtigt werden. Die Studierendenmobilität soll überdies einen Beitrag zu  mehr Chancengleichheit leisten,  immobile Studierenden durch geeignete Maßnahmen zusätzlich fördern und die Grundsätze der Gleichstellung, von barrierefreiem Studium und Förderung sozial Benachteiligter auch auf den Studierendenaustausch anwenden. 

Die Beteiligung des Hochschulpersonals an Lehr- und Weiterbildungsaufenthalten führt zu akademischen und berufspraktische Erfahrungen, die in eine international orientierte Modernisierung von Studium, Lehre und Verwaltung an die Hochschule zurückfließen. Der Lehr- und Fachkräfteaustausch mit internationalen Unternehmen ermöglicht überdies berufspraktisch-innovative Kompetenzen für Aus- und Weiterbildung, angewandte Forschung und Transferleistungen. Internationale Personalentwicklung im Verwaltungs- und Servicebereich hat als Voraussetzung für die Internationalisierung der Hochschule ebenfalls einen hohen Wert.

Die europäische Dimension wird zudem maßgeblich durch Aufnahme von internationalen Studierenden, Lehr- und Verwaltungskräften gestärkt. Die internationale Lernatmosphäre kommt vor allem den eher immobilen Studierenden zu Gute, aber auch Lehrkräfte und Hochschulpersonal werden dadurch international mobilisiert.

Die internationale Ausrichtung der Berliner Hochschule für Technik wird überdies durch den Ausbau von internationaler Weiterbildung, Fern- und Onlinestudium erreicht. Dies geschieht vor allem in Bereichen des globalen Strukturwandels, in denen sich neue berufliche Spezialisierungen und Handlungsfelder grenzüberschreitend rapide entwickeln und eine Neuausrichtung der Studienangebote fordern.

Als Modell für qualitativ hohe und nachhaltige Studierendenmobilität favorisiert die Berliner Hochschule für Technik fakultative/ integrierte Auslandsphasen im Studium sowie internationale Studiengänge mit fremdsprachlichem Unterricht. Doppelabschlussprogramme, wie sie derzeit mit drei außereuropäischen Hochschulen laufen, kommen als Modell vor allem für Regionen mit unbefriedigenden Anerkennungsregelungen in Frage. Darüber hinaus stellt der zügige Ausbau der weltweit angebotenen, englischsprachigen Fernstudienangebote (derzeit Module, Zertifikatskurse sowie ein kompletter  MA-Studiengang) einen weiteren Kernpunkt der  Internationalisierungsstrategie der Berliner Hochschule für Technik dar.

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Strategie für die Organisation und Durchführung von internationalen Projekten

Die Internationalisierung von Studium und Lehre wird durch zielbezogene europäische Kooperationsprojekte nachhaltig geprägt, deren Schwerpunkte auf Durchführung von Intensivprogrammen, gemeinsamer Curriculum- und Studiengangsentwicklung unter Einschluss von Unternehmensallianzen sowie auf einer europäischen Vernetzung dieser Partnerschaften selbst liegen.

Die Berliner Hochschule für Technik unterstützt diese Projekte strategisch mit dem Ziel, den Europäischen Mehrwert für eine innovative und praxisbezogene Qualität in Studium und Lehre zu aktivieren. Anreize, Anerkennung,  Freistellungen und Finanzmittel stellen die Durchführbarkeit sicher. Für den gesamten Projektzyklus steht ein breites Service- und Hilfsangebot bereit, inklusive der verwaltungstechnischen Entlastung der Projekte beim Rechnungs- und Berichtswesen.

Die europäischen Intensivprogramme haben vor allem strategische Bedeutung als Mobilitätsanreize für immobile, benachteiligte Studierende und für die Vermittlung innovativer und berufsrelevanter Zusatzkompetenzen. Die Curriculum Projekte werden als Beitrag zur europäisch koordinierten Studienreform sowie zur Umsetzung der  Standards des HEA strategisch gefördert. Die Europäischen Netzwerke stellen für die Berliner Hochschule für Technik, neben dem Beitrag zur Europäischen Verbreitung und Kohäsion, eine wichtige Methode dar, durch Maßnahmenbündelung eine effektive Durchführbarkeit,  Interdisziplinarität und Synergien sowie neuartige Formen der Zusammenarbeit zu realisieren.

Die Unternehmensbeteiligung an den europäischen Projekten sorgt dafür, dass praxisrelevantes Know-How und der Bedarf des Beschäftigungssystems in die Ergebnisse einfließen und das Potenzial für innovativen Wissenstransfer praktisch umgesetzt wird.

Durch gute Voraussetzungen für akademische Weiterbildung, Fernstudium- und online Studium an der Berliner Hochschule für Technik, können deren flexible und virtuelle Lehr- und Lernformen strategisch im Sinne der digitalen EU-Agenda für IHK-Kooperationsprojekte genutzt werden.

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Auswirkungen auf die Modernisierungsagenda

1) Anhebung des Bildungsgrads zur Deckung von Europas Bedarf

Internationale Mobilität und Projekte tragen dazu bei, die besten „Köpfe“ für den europäischen Arbeitsmarkt zu gewinnen und zu qualifizieren. ERASMUS-Mobilität wird zu Chancengleichheit und Abbau von Hindernissen für Benachteiligte genutzt, indem Frauen sowie Studierende aus sozial schwachen und/oder zugewanderten Schichten besonders gefördert werden.

2) Verbesserung der Qualität und Relevanz der Hochschulausbildung

Praxisbezogene Studierendenmobilität mit hohem Anteil von Praktika und Projektstudium stärkt die beschäftigungsrelevante Qualifizierung für internationale Arbeitsmärkte. International mobiles und erfahrenes Hochschulpersonal führt zu einem europäisch geprägten Hochschulklima als Voraussetzung für Exzellenz in Lehre und Forschung. Die vielfältigen Formen internationaler Aus- und Weiterbildung können neben Studierenden auch Berufstätige erreichen und damit zum „Lebenslangen Lernen“ beitragen. Virtuelle Studienangebote und IKT-Komponenten des Fernstudiums setzen die digitale Agenda der EU wirksam um.

3) Stärkung der Qualität durch Mobilität und grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die quantitativen Ziele für den Studierendenaustausch (20 % weltweit) werden übernommen und können durch die Förderung der Lernmobilität und mobilitätsfreundlicher Strukturen erreicht werden. Eine  konsequente Anwendung des EQR, der Anerkennung und Dokumentation von Qualifikationen zielen auf europäische Freizügigkeit für Absolventen und Wissenschaftler. Die Mobilität des wissenschaftlichen Hochschulpersonals fungiert als wichtiger Katalysator für die Entwicklung des EFR und neuer Formen der europäischen Zusammenarbeit dar.

4) Verknüpfung von Hochschulbildung, Forschung und Wirtschaft

Die zentrale Rolle von Praxisbezug und Unternehmenskooperation bei ERASMUS durch Praktika, Weiterbildung und Technologiekooperation stärkt den Beitrag der Hochschule zur europäischen Beschäftigungs- und Arbeitsmarktentwicklung sowie zur Integration, Verbreitung und Kohäsion des EHR. Umgekehrt finden innovative, unternehmerische Praxis und Ergebnisse angewandter Forschung Eingang in die Studiengangentwicklung und Kompetenzen. Die mit Transferleistungen verbundenen Einnahmen generieren für die  Hochschule wiederum qualitäts-wirksame Ressourcen.

5) Verbesserung der Steuerung und Finanzierung

Das leistungsbezogene Anreiz- und Finanzierungssystem und Maßnahmen zur Qualitätssicherung von internationalen Partnerschaften und Projekten tragen zu Exzellenz in Studium, Lehre und Forschung bei. Die strategische Ausrichtung der Berliner Hochschule für Technik als  Kompetenzzentrum „Stadt der Zukunft“ gibt ihrem innovativen Beitrag zum HR „Excellenz in Research“ ein sichtbares Profil. ERASMUS bewirkt auch einen Modernisierungsschub für die Hochschulverwaltung, in der durch europäische Kompetenzen und Erfahrungen internationale Kooperationen zukünftig effektiver verwaltet und serviceorientierter betreut werden können.

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