Studienpreis des Landesdenkmalamts

Für ihre Bachelorarbeit „Kreislaufschuppen Rummelsburg“ wurden die Architektur-Absolventen Maximilian Jos Tivadar und Luis Hagemann mit dem Studienpreis 2025 des Landesdenkmalamts Berlin ausgezeichnet.

Vier Personen stehen nebeneinander und blicken in die Kamera, der erste und der zweite von Links halten Blumensträuße in den Händen
Maximilian Jos Tivadar und Luis Hagemann mit Prof. Petra Kahlfeldt und Dr. Christoph Rauhut (v.l.n.r.) Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Paul Hahn

Am 18. Juni 2025 fand im Alten Stadthaus in Berlin zum fünften Mal die feierliche Verleihung des Studienpreises des Landesdenkmalamtes Berlin statt. Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung Prof. Petra Kahlfeldt und Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut zeichneten zwei Masterarbeiten und eine Bachelorarbeit mit dem Studienpreis 2025 aus.

Für ihre Bachelorarbeit „Kreislaufschuppen Rummelsburg (Zentrum Zirkulär)“ im Studiengang Architektur erhielten Luis Hagemann und Maximilian Jos Tivadar den Preis. Betreut wurden sie von Prof. Dr. Reiner Blomeyer.

„Der Kreislaufschuppen ist einerseits als ein Aufruf, verfallende schützenswerte Hochbauten der Eisenbahn zu reaktivieren, andererseits als ein experimentelles Zentrum für zirkuläres Wirtschaften zu verstehen. Der Rundlokschuppen ist ein Bau einer Serie von vergleichbaren Bauten, die teilweise saniert werden, teilweise aber auch trotz ihrer historischen Bedeutung und ihrem einzigartigen ästhetischen Wert abgerissen werden. Dabei ist der Bautyp Rundlokschuppen exemplarisch für alle industriellen Bauten, die trotz ihrer jeweils einzigartigen Beschaffenheit dem Verfall preisgegeben werden.

Das Zentrum Zirkulär soll nicht nur in Rummelsburg auf die verfallenden Bauten aufmerksam machen und eine Nachnutzung anregen. Denn der minimalinvasive Holz-Modulbau versteht sich als Wanderausstellung, die die Sanierung von Industriebauten wie Rundlokschuppen motivieren soll, indem sie kurzfristig und temporär eine partizipative Nutzung bietet. So soll das Potential des frischsanierten und erstbezogenen Baus publik gemacht werden und im öffentlichen Diskurs eine geimeinwohlorientierte Nachnutzung erarbeitet werden.“

— Ausschnitt Entwurfstext

Zitat Jury:

„Die Arbeit greift das hochaktuelle Thema der Kreislaufwirtschaft im Bauwesen auf. Vor dem Hintergrund des enormen Ressourcenverbrauchs des aktuellen Baugeschehens wird ein Diskussionsbeitrag zum modularen, bestandsorientierten und denkmalgerechten Bauen geliefert.“

Außerdem ausgezeichnet wurden Friederike Brückner (Freie Universität Berlin) sowie Nammyoung Hong (Technische Universität Berlin).

Der Studienpreis

Seit 2021 vergibt das Landesdenkmalamt Berlin einen Studienpreis. Er wird jährlich für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten verliehen, die sich auf die Berliner Denkmallandschaft beziehen und für die Berliner Denkmalpflege relevante Themen behandeln. Der mit 1.000 Euro dotierte Studienpreis würdigt und fördert damit die Beschäftigung an Universitäten und Hochschulen mit der Berliner Denkmallandschaft.

2025 wurden insgesamt 16 Arbeiten eingereicht. Das Themenspektrum reichte von archäologischen Untersuchungen und methodischen Fragestellungen bis hin zur Entwicklung von Nutzungsideen für leerstehende denkmalgeschützte Berliner Gebäude. Ein Schwerpunkt lag dabei vor allem auf Gebäuden und Einrichtungen der historischen Infrastruktur Berlins aus dem 19. und 20. Jahrhundert, darunter Wohnsiedlungen, Schwimmbäder, Wassertürme, Bauwerke der Eisenbahn, Freizeiteinrichtungen und U-Bahnhöfe.

„Mit ihren inspirierenden Arbeiten eröffnen uns die Preisträgerinnen und Preisträger des Studienpreises neue Blickwinkel auf ihren jeweiligen Untersuchungsgegenstand. Ich freue mich sehr über das rege Interesse der Studierenden an der vielfältigen Berliner Denkmallandschaft. Denn der Austausch mit den mittlerweile sehr vielfältigen Fachgebieten der Hochschulen und Universitäten, die sich mit der historischen Bausubstanz unserer Stadt beschäftigen, ist von großem Wert. Er ist ein Beitrag für eine nachhaltige und bestandsorientierte Stadtentwicklung“, sagt Senatsbaudirektorin Prof. Petra Kahlfeldt.

„Die Themen der eingereichten Arbeiten spiegelten einmal mehr die große Bandbreite, mit der sich die Denkmalpflege in Berlin befasst. Die Perspektive unseres wissenschaftlichen Nachwuchses auf die Themen und Herausforderungen der Berliner Denkmallandschaft liefert interessante Denkansätze und inspiriert uns auch für unsere weitere Arbeit“, sagt der Landeskonservator, Dr. Christoph Rauhut.

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