Smart Data für intelligente Mobilität

Mobilität ist ein Zukunftsthema in Großstädten weltweit – Parkplätze sind knapp, Staus und Unfälle häufen sich, CO2-Emissionen nehmen zu. Wie Daten genutzt werden können, um den Verkehr optimal zu steuern, zeigen Forscherinnen und Forscher im Projekt ExCELL.

Mitglieder des ExCELL-Konsortiums mit Ralf Sygusch von der Stadt Wolfsburg (5. v. l.) © Gerd Brünig
Mitglieder des ExCELL-Konsortiums mit Ralf Sygusch von der Stadt Wolfsburg (5. v. l.) © Gerd Brünig

Das BMWi-geförderte Forschungsprojekt <link https: www.excell-mobility.de external-link-new-window excell>ExCELL – Echtzeitanalyse und Crowdsourcing für intelligente City-Logistik zeigt, wie groß das Potential von Smart Data für die Entwicklung intelligenter Mobilitätsdienste ist:

Drei Jahre lang haben Forscher/-innen der TU München, der TU Dresden und der Beuth Hochschule  gemeinsam mit den Münchener Firmen FeldM und MingLabs untersucht, wie datengetriebene Plattformen innovative Geschäftsmodelle ermöglichen und damit intelligente Mobilität und Logistik in Städten fördern können.

Am Beispiel der Stadt Dresden entwickelten die Wissenschaftler/-innen eine Logistik-Plattform, die Mobilitätsdienstleistungen für kleine und mittelständische Unternehmen anbietet. Grundlage sind existierende Geo-, Verkehrslage- und Betriebsdaten sowie deren Echtzeitanalyse. Dezentralität, Flexibilität und Aktualität werden über einen Crowdsourcing-Ansatz gewährleistet.

Das Team der Beuth Hochschule stellte dabei die Anonymisierungs-, Routing- und Verkehrsvorhersage-Services bereit. „Insbesondere für die Vorhersagemodelle nutzen wir unter Einsatz des Beuth-Clusters, einem Verbund von Hochleistungsrechnern für Big Data-Analysen, einen KI-basierten Ansatz, der gezielt künstliche neuronale Netze verwendet. Ein Heatmap-Service visualisiert zusätzlich die Verkehrslage über das gesamte Jahr und zu speziellen Events in Dresden, wie beispielsweise dem Semperopernball“, erklärt Prof. Dr. Petra Sauer, Professorin für Informatik mit dem Fachgebiet Datenbanken an der Beuth Hochschule.

Partnerschaft mit der Stadt Wolfsburg

Das volle Potential der ExCELL-Plattform kommt erst dann zur Entfaltung, wenn möglichst viele Städte mitmachen – zum Beispiel, indem sie ihre Verkehrsdaten unter Open Data Lizenzen veröffentlichen. Mit gutem Beispiel voran geht Wolfsburg: Im Sommer 2018 wurde mit der Stadt eine assoziierte Partnerschaft geschlossen.

Vertreter des Referats für strategische Planung, Stadtentwicklung und Statistik hatten das Projekt im Rahmen der BMWi-Veranstaltung Smart Data Dialog 2017 in Berlin kennengelernt. Sie fanden die Idee überzeugend, suchten daraufhin den Kontakt zur Beuth Hochschule und vereinbarten die Integration ihrer Verkehrsdaten in das ExCELL-System.

Sammelband bündelt Projektergebnisse

Ein Sammelband, der die Ergebnisse des Projekts nach drei Jahren Forschung zusammenfasst, ist im Springer-Verlag erschienen:

<link https: link.springer.com book external-link-new-window>Management digitaler Plattformen. Konzeption und Realisierung eines offenen Ökosystems für intelligente Mobilitätsdienste in der Smart City

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