Ein Bienenhabitat über den Dächern der Hochschule

Die Bienen sind los auf dem Campus: Fabian Wischmann, Philip Potthast und Anders Svendsen haben mit HIIVE einen Bienenstock entwickelt, der erstmals ein natürliches Bienenhabitat vollständig nachahmt. Vier Prototypen schmücken aktuell das Dach des Hauses Bauwesen.

Bienenkörbe auf dem Dach
HIIVE-Bienenkörbe schmücken das Haus Bauwesen Bild: HIIVE

HIIVE ist ein artgerechter Bienenkorb, der aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt wird und das natürliche Mikroklima einer Baumhöhle repliziert. Fabian Wischmann, Philip Potthast und Anders Svendsen, die Gründer des Projektes, testen auf dem Dach des Hauses Bauwesen der Beuth Hochschule aktuell vier Prototypen ihres selbst entwickelten Bienenstocks.

Ziel des Projektes ist es, einen natürlichen und chemikalienfreien Weg der Haltung von Honigbienen zu ermöglichen, also eine Art „bedienbare Baumhöhle“ zu erschaffen, wie Wischmann betont.

Die Beuth Hochschule ist der offizielle Partner von HIIVE für das EXIST-Gründerstipendium, das innovative Unternehmensgründungen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen fördert. Unterstützt werden die Gründer durch ihren hochschulinternen Mentor, Prof. Dr. Florian Schindler, Leiter des Fernstudieninstituts (FSI), das Beuth Startup Hub sowie Prof. Dr.-Ing. Martin Behne und das Labor für Bausanierung und Energieeffizienz – das dazugehörige Hausdach ist das offizielle Zuhause der Test-HIIVES.

Die Gründer von HIIVE arbeiten seit Anfang des Jahres 2020 zusammen. Die Idee des Projektes basiert auf Potthasts Abschlussarbeit im Studienfach Industrial Design. Er erlebte, wie ein von der Varroamilbe befallener Bienenstock mit Ameisensäure behandelt wurde. Die Tiere leiden unter dieser in der konventionellen Bienenhaltung gängigen Behandlung, da sie Kollateralschäden im Bienenvolk mit sich bringt. Dies veranlasste Potthast, eine präventive Bienenbehausung zu entwickeln.

Honigbienen werden häufig in klassischen Magazinbeuten gehalten, die schlecht isoliert sind. Dies stört die Temperatur- und Energiebalance der Tiere, weiterhin erhöht sich das Risiko der Schimmelbildung im Bienenstock. Der HIIVE-Bienenstock soll diese Probleme lösen.

Das Produkt soll ebenso mit Sensoren ausgestattet werden können, um Parameter wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Geräuschpegel per App zu überwachen. So lassen sich Rückschlüsse auf die Gesundheit und Aktivität des Bienenvolkes ziehen.

Die Gründer planen, die durch das digitale Monitoring gewonnenen Daten der Wissenschaft zugänglich zu machen und eine per App vernetzte Gemeinschaft von HIIVE-Besitzern aufzubauen.

Der Serienbetrieb soll im Jahr 2022 starten, der Vorverkauf der HIIVE-Bienenkörbe soll jedoch bereits in diesem Jahr anlaufen.

Weitere Meldungen

Neue Wege für Insekten-Monitoring und Schulunterricht

Zwei Vorhaben von Forschenden der BHT erhielten den Zuschlag für Förderung: In einem Erasmus+-Projekt entstehen neue Unterrichtsmethoden für Schulen. Und mit Mitteln aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand wollen zwei Professor*innen Insekten bestimmen, ohne ihnen zu schaden. mehr…

Tomaten und Co. automatisch wässern

Einzelne Pflanzen auf dem Feld und im Gewächshaus automatisch und bedarfsgerecht mit Wasser versorgen? Möglich macht es ein von zwei Professoren der BHT entwickeltes System. Mithilfe einer Förderung durch das BMEL wollen die Forscher ihren Prototypen jetzt zur Marktreife bringen. mehr…

Die Forschung im Blick

Woran forschen Wissenschaftler*innen an der BHT? Das zeigt die neue Übersicht auf unserer Website. Dort erfahren Sie mehr über unsere Forschungsprojekte – sortiert nach Forschungsschwerpunkt, Projektstart, Projektleiter*innen oder Forschungsverbund. Die Übersicht wird laufend erweitert. mehr…