Ein Gebäudeleben

Bauen im Bestand

In Deutschland werden schätzungsweise ca. 1,4 Mio. qm Wohnfläche pro Jahr (Stand 2021) und ca. 7,5 Mio. Nutzfläche (Stand 2019) abgerissen.1 Parallel dazu geht die Sanierungsquote weiter zurück, 2023 lag sie bei nur 0,7% (Stand 2023).2 Diesen Zahlen sind, nachdem vielerorts keine Abrissgenehmigung erforderlich ist, unzuverlässig – und in der Realität vermutlich höher.

Durch den Umbau von Bestandsgebäuden jedoch lassen sich die für Bund und Länder bindenden Zielvorgaben der Klimaneutralität bis zu den jeweiligen Stichjahren 2040/2045/2050 erreichen. Dies gilt zum einen aufgrund der in der Substanz gespeicherten grauen Energie und zum anderen aufgrund der Ressourcenbedarfsreduzierung durch den Erhalt von Materialien und Bauteilen.

Mit Untersuchung von umgebauten Gebäuden richtet Prof. Dipl.-Ing. Matthias Haber die Aufmerksamkeit auf den Bestand und seine Qualitäten und erforscht, welche Eigenschaften ein langes Gebäudeleben ermöglichen. Was hat den Umbau ermöglicht? Was hat den Umbau besonders begünstigt? Was hat zur Wertschätzung des Bestandes geführt? Welche Atmosphären haben diese Gebäude? Welche Qualitäten entstehen dabei?

Das Projekt „Ein Gebäudeleben“ zeigt die Qualitäten der Umnutzung und des Weiterbauens von Gebäuden auf. Im Wintersemester 2023 haben Studierende der BHT dies in der Hansestadt Bremen anhand von umgebauten Beispielen der Typen Speicher, Schuppen und Kontorhäuser veranschaulicht. Dies konnte im Rahmen einer Kooperation mit „Zukunft findet Stadt“ im Sommersemester 2024 mit umgebauten ehemaligen Kasernen weiter untersucht werden.

1) Lt. Gebäudereport 2023 der Deutschen Energie-Agentur GmbH.
2) Lt. Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle.

Laufzeit

10.2023 - 10.2024

Mittelgeber

Innovationsfond des Verbundprojektes „Zukunft findet Stadt“