Energie aus Pferdemist

Prof. Dr. Janet Nagel verbrachte im letzten Jahr viel Zeit auf einem Reiterhof – zu Forschungszwecken. Mit einem Reaktor im Kleinformat versucht sie die Erzeugung von Biogas mit organischen Materialien zu verbessern.

Prof. Dr. Janet Nagel (links) demonstriert mit ihren Studentinnen Madeline Krohn und Janin Laumer die Funktionsweise des Biogas-Reaktors (Foto: Gasch)
Prof. Dr. Janet Nagel (links) demonstriert mit ihren Studentinnen Madeline Krohn und Janin Laumer die Funktionsweise des Biogas-Reaktors (Foto: Gasch)

Zwischen Strohballen und Pferdeboxen findet sich auf einer Holzkonstruktion im Reittherapiezentrum Wannsee ein länglicher Textilsack, aus dem Schläuche ragen. Es ist das Forschungsobjekt von Beuth-Professorin Dr. Janet Nagel. An diesem Reaktor im Kleinformat demonstriert die Professorin die kostengünstige Umwandlung von Pferdeäpfeln in Biogas. Noch ist der Reaktor zwar zu klein, um Strom oder Wärme zu produzieren, er soll im Projekt aber weiterhin geometrisch optimiert werden.

Pferdeäpfel gelten als besonders schwierig in der Umwandlung zu Biogas. Reiterhofbesitzer müssen oft hohe Kosten tragen, um den Pferdemist entsorgen zu lassen. Ein eigener Biogas-Reaktor könnte Abhilfe schaffen. Im Dezember 2016 startete das Forschungsprojekt, für das die BioenergieBeratungBornim GmbH (B3) Initator war. Nach Anforderungen von Janet Nagel entwickelte die Huesker Synthetic GmbH einen Kunststoffsack. Dort werden jeden Tag fünf Kilo Pferdeäpfel eingefüllt und gären, wobei Gas entsteht. Die flüssigen Gärreste können zum Beispiel zur Bodendüngung verwendet werden. Sie beinhalten nach dem Prozess noch alle Nährstoffe, riechen jedoch nicht mehr unangenehm. Drei Bachelorstudierende und zwei Masterstudierende vom <link http: www.beuth-hochschule.de viii _blank external-link-new-window>Fachbereich VIII sind im Projekt eingebunden und  forschen für ihre Abschlussarbeit am Reaktor.

Projektleiterin Janet Nagel wünscht sich, dass der Reaktor für verschiedene Einsatzstoffe angepasst wird. So wäre in Zukunft der Einsatz beispielweise von Biertreber oder Resten aus der Wurstverarbeitung von Interesse.

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