Die Präsidien der Berliner Hochschulen empfehlen ihren akademischen Gremien, dem Änderungsvertrag über die geltenden Hochschulverträge mit dem Berliner Senat zuzustimmen. Diese Rückmeldung hat die Landeskonferenz der Rektor*innen und Präsident*innen (LKRP) der Senatorin für Wissenschaft, Pflege und Gesundheit am 22. August zukommen lassen.
Vorangegangen waren mehr als sechs Monate intensiver Verhandlungen. Seit Ende Juli liegt ein Änderungsvertrag für die geltenden Hochschulverträge auf dem Tisch.
Der Staatssekretär für Wissenschaft hatte die Präsidien aller elf staatlichen Hochschulen um eine Rückmeldung bis 22. August gebeten, ob sie den Änderungsvertrag ihren Gremien als künftige Grundlage für eine Zusammenarbeit empfehlen können. Dieser Entwurf durchläuft nun noch die Ressortabstimmung im Senat und bedarf der Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses. Erst danach kann der Änderungsvertrag von den Hochschulen unterzeichnet werden.
Harte Einschnitte bleiben, aber Änderungsvertrag verspricht Verbindlichkeit
Nach der Kürzung um 142 Mio. Euro im Jahr 2025 sieht der Änderungsvertrag für die Jahre 2026 bis 2028 wieder Steigerungen vor, die jedoch weit hinter dem im ursprünglichen Vertrag verbindlich vereinbarten jährlichen Mittelaufwuchs von fünf Prozent zurückbleiben.
Dr. Julia Neuhaus, Präsidentin der BHT, positioniert sich klar:
„Zufrieden sind wir nicht. Doch das Präsidium sieht im Änderungsvertrag die weniger schlechte Option und empfiehlt daher seinen Gremien einstimmig dessen Annahme.
Die Entscheidung des Berliner Senats im Dezember 2024, die bestehenden Hochschulverträge zur Disposition zu stellen, war ein deutliches Signal gegen Innovations- und Zukunftsfähigkeit. Die daraus resultierende Planungsunsicherheit für die Folgejahre – verstärkt durch die ad-hoc-Kürzungen im Jahr 2025 – erschwert strategisches Handeln, verunsichert Studierende wie Beschäftigte und zwingt zu kurzfristigen Sparmaßnahmen mit langfristig erheblichen Folgen.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen bleibt die BHT ein verlässlicher Partner für Wirtschaft und Gesellschaft. In konstruktiven, aber herausfordernden Verhandlungen wurde ein Änderungsvertrag erarbeitet, der bis 2028 Planungssicherheit bietet.
Zwar verschlechtert sich die finanzielle Lage im Vergleich zum bisherigen Vertrag, doch enthält der neue Vertrag entlastende Elemente. So wird das Land beispielsweise die Pensionslasten übernehmen und die konsumtiven Zuschüsse sollen auf niedrigem Niveau ab 2026 wieder steigen. Der Vertrag verschafft vor allem Zeit, um notwendige Transformationsprozesse gezielt und strukturiert anzugehen.“
Ohne BHT geht es nicht!
Die Berliner Hochschule für Technik (BHT) prägt mit über 11.800 Studierenden und mehr als 2.000 Absolvent*innen jährlich die Fachkräftelandschaft in zentralen Zukunftsfeldern wie Digitalisierung, Energie, Klimaschutz, Infrastruktur und industrieller Transformation.
Ein praxisorientiertes Studium, exzellente Forschungsprojekte und enge Kooperationen mit Unternehmen, Verwaltung und gesellschaftlichen Akteur*innen machen sie zu einem Motor für Innovation und wirtschaftliche Entwicklung in Berlin und Brandenburg.
Hochschulen prägen die Hauptstadt
Berlin ist eine internationale Wissenschaftsmetropole mit einer vielfältigen Hochschullandschaft, die Innovation, Bildung und gesellschaftlichen Fortschritt vorantreibt.
Besonders die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) spielen eine Schlüsselrolle bei der praxisnahen Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte – vor allem im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). HAW sind zudem eng mit Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft vernetzt.