Zukunft gestalten mit Robotik und KI

Am BHT-Standort Kurfürstenstraße gibt es einen neuen Ort für interdisziplinäre Zusammenarbeit: Das „Haus der Robotik“ wurde am 15. Juli im Rahmen des MPI Deep Dive, ein Format der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, feierlich eingeweiht.

Gefüllte Stuhlreihen in einem Saal am BHT-Standort Kurfürstenstraße
Rund 100 Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik kamen im neu eröffneten „Haus der Robotik“ der BHT zusammen. Bild: SenWEB / Gringer

Beim MPI Deep Dive 2025 kamen am 15. Juli rund 100 Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im neu eröffneten â€žHaus der Robotik“ an der Berliner Hochschule für Technik (BHT) zusammen.

Im Fokus standen aktuelle Entwicklungen und strategische Perspektiven für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotik in der Berliner Industrie sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Impulse für die Weiterentwicklung des Industriestandorts.

Der MPI Deep Dive ist die jährliche Fachveranstaltung für alle Akteur*innen der Berliner Industrie im Rahmen des Masterplans Industriestadt Berlin (MPI).

„Wer im internationalen Wettbewerb bestehen will, muss Automatisierung konsequent vorantreiben – die Integration von KI und Robotik in Produkte und Prozesse ist dafür ein zentraler Erfolgsfaktor. Berlin und sein innovatives Ökosystem bieten hierfür die besten Voraussetzungen“, so Dr. Severin Fischer, Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Gemeinsam mit Dr. Henry Marx, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, sowie BHT-Präsidentin Dr. Julia Neuhaus eröffnete Fischer die Veranstaltung.

Neuer Innovationsort: Haus der Robotik

Mit dem â€žHaus der Robotik“ entsteht am BHT-Standort Kurfürstenstraße ein zentraler Ort für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer im Bereich intelligenter Automatisierung. Im Rahmen des MPI Deep Dive wurde es feierlich eröffnet.

Dr. Julia Neuhaus betonte in Ihrem Grußwort die Bedeutung der Interdisziplinarität als zentrale Stärke des neuen „Hauses der Robotik“. Es gehe darum, disziplinübergreifend zusammenzuarbeiten, Türen für neue Ideen zu öffnen und den Austausch zu fördern. Ein besonderes Highlight war die Vorführung einer Roboterhand, entwickelt von Studierenden, die in der Gartenbaulichen Phytotechnologie zum Einsatz kommt: Sie kann Tomaten ernten.

Der neue Standort bringt Hochschulen, Startups und Industriepartner zusammen und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ziel ist es, neue Lösungen durch praxisnahe Forschung, offene Laborinfrastrukturen und gezielte Vernetzung schneller in die Anwendung zu bringen.

Prof. Dr. Hannes Höppner, der gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Manfred Hild und Prof. Dr. Ivo Boblan im Bereich der Humanoiden Robotik forscht und lehrt, freut sich auf die vielfältigen Möglichkeiten des „Hauses der Robotik“:

„Von der Werkstatt über das Lauflabor bis hin zu spezialisierten Lehr- und Forschungslaboren bietet die neue Einrichtung optimale Voraussetzungen für die Entwicklung, Erprobung und Anwendung robotischer Systeme. Im Studiengang Humanoide Robotik befruchten sich Lehre und Forschung gegenseitig, indem wir theoretisches Wissen mit praktischen Forschungserfahrungen sowie zusätzlich mit konkreten Anwendungsprobleme von Unternehmen verknüpfen.“

Das Haus stärkt Berlins Rolle als Standort für Robotik und KI – mit besten Voraussetzungen, um das Zusammenspiel beider Technologien in der industriellen Produktion weiterzuentwickeln und in die betriebliche Praxis zu überführen.

Studie zur KI-basierten Robotik zeigt Handlungspotenziale

Ein zentraler Programmpunkt war die Vorstellung einer von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe beauftragten Studie zur KI-basierten Robotik. Sie beschreibt Berlin als dynamischen Standort mit hohem Entwicklungspotenzial, gestützt durch eine starke Forschungslandschaft, spezialisierte Technologieunternehmen und vielfältige industrielle Anwendungsfelder.

Praxisbeispiele, Diskussion und Ausstellung

In einer Podiumsdiskussion diskutierten Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, wie sich die gewonnen Erkenntnisse der Robotikstudie konkret in die Praxis übertragen lassen, etwa durch ein starkes regionales Netzwerk bestehend aus KMUs und Startups, aber auch den Technologietransfer zwischen Forschung, Entwicklung und Anwendung.

Ergänzt wurde das Programm durch Impulse aus der Praxis, zum Beispiel zur Optimierung von Produktionsabläufen, dem Einsatz intelligenter Steuerungssysteme und zur ressourcenschonenden Prozessgestaltung. Konkrete Beispiele für Anwendungen sind etwa Roboterarme, die schiefe Bauteile auf dem Fließband erkennen und ausrichten, KI-Systeme zur automatischen Qualitätskontrolle oder autonome Transportroboter, die sich selbstständig durch Produktionshallen bewegen.

Darüber hinaus stellten die BHT und das Mittelstand-Digital Zentrum Berlin konkrete Unterstützungs- und Transferangebote für Unternehmen vor. Bei der begleitenden Ausstellung präsentierten Berliner Robotikunternehmen ihre aktuellen Entwicklungen.

Weitere Informationen

Der Studiengang: Humanoide Robotik an der BHT
Roboter-Einsichten: Treffen für Robotik-Interessierte, jeden 3. Freitag im Monat

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