Aber genau das hat Tomislav Sen geschafft. Aber nicht nur seine Anreise war bemerkenswert. Auch das Model für die Abschlusspräsentation hatte einen kuriosen Weg hinter sich, denn der Alumnus traute den Fluggesellschaften nicht und schickte das Model in Einzelteilen von Belgrad aus per Bus nach Berlin. „Zwar wurde das Paket an der Grenze geöffnet, aber es ist tatsächlich komplett, heil und vor allem rechtzeitig in Berlin angekommen“, berichtet der Alumnus erleichtert. „Fünf Minuten vor der Prüfung konnte ich es aufbauen“. Dann blieb kaum noch Zeit, was Sen nicht davon abhielt, seine Prüfung mündlich und schriftlich mit „sehr gut“ zu bestehen.
Zukunftsforum Belgrad
Eher außergewöhnlich ist auch seine Masterarbeit. Das Aussehen von Städten nachhaltig mitzugestalten; hierfür sammelte Tomislav Sen bereits während seines Studiums Erfahrungen. So gehörte er zum Team aus Studierenden und Professorinnen/en der Beuth Hochschule, die beim Kompetenzzentrum Stadtumbau - Masterprojekt HALBERSTADT– Badeanstalt 3.0 (S. 50) wesentliche Impulse für die demografische Entwicklung gaben. Für seine Masterarbeit hat sich Sen nun einem noch größeren Thema zugewandt. In seiner Arbeit zum „Zukunftsforum Belgrad“ behandelt er die architektonische Entwicklung, sowie die sich daraus ergebenen Zukunftschancen der nach dem Bombardement von 1990 architektonisch in einer Schockstarre verharrenden serbischen Stadt Belgrad. Im Zuge des aufkommenden bauplanerischen Kurswechsels setzt Sen hier einen Kontrapunkt zwischen gewachsener natürlicher Architektur und der von außen als Fremdkörper in die Stadt gebrachter Architektur, die das Aussehen der Stadt zukünftig verändern kann oder könnte.
Zukunftspläne
Der in Berlin geborene Sen pendelt häufig zwischen seiner Heimatstadt und Serbien hin und her, denn dort lebt auch heute noch ein Großteil seiner Familie. Ob er dort auch zukünftig tätig sein wird? „Mein Studium habe ich der Regelstudienzeit absolviert; dadurch aber wenig praktische Erfahrungen außerhalb der Hochschule gesammelt bzw. Kontakte geknüpft. Daher weiß ich noch nicht genau, was ich machen werde, aber ich möchte nach Wien, denn dort bieten sich viel mehr Freiheiten und die Architektur dort liegt mir mehr.“
Das Alumni-Programm wünscht Herrn Tomislav Sen viel Erfolg und weiterhin spannende Projekte.