Egal ob im Auto, Flugzeug oder Zug: Steinschlag stellt eine ständige Gefahr dar. Wie sich solche Kollisionen auf die Fahrzeugkomponenten auswirken, wird daher in Simulationen vorab untersucht. Für ihre Bachelorarbeit zur Entwicklung eines neuartigen Steinschlag-Simulationsprüfstands wurde Tessa-Katharina Hoyer mit dem Nachwuchsforscherpreis des Verbandes Innovativer Unternehmen (VIU) ausgezeichnet. Die Studentin der Berliner Hochschule für Technik (BHT), die gegenwärtig im Master Mechatronik studiert, verfasste die prämierte Abschlussarbeit im Studiengang Maschinenbau.
Bisher war es nicht möglich, auf einem einzigen Teststand sowohl lackierte Musterplättchen als auch ganze Bauteile, wie elektrische Komponenten oder Batterien, in einer Beschusskammer zu überprüfen. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Aucoteam entwickelte Hoyer ein Verfahren, das eine effizientere Untersuchung des Aufpralls von Festkörpern auf Fahrzeugkomponenten ermöglicht: Mithilfe von Druckluft werden Testobjekte mit Granulat und Schrot unter wechselnden Bedingungen beschossen, um die Auswirkungen von Steinschlag zu simulieren. Derartige Untersuchungen sind für Kraft- und landwirtschaftliche Fahrzeuge zwingend vorgeschrieben, werden aber auch im Schienen- und Flugzeugbau nachgefragt.
Bei der Übergabe der mit 500 Euro dotierten Auszeichnung bezeichnete VIU-Geschäftsführer Klaus Jansen die Arbeit als „exzellentes Beispiel für die anwendungsorientierte Kooperation von Hochschul- und Industrieforschung mit dem innovationsorientierten Mittelstand“. Der Nachwuchspreis wird alle zwei Jahre für herausragende Bachelor-, Master- und Promotionsarbeiten vergeben, die in Zusammenarbeit mit VIU-Mitgliedsunternehmen entstanden sind.
Für Aucoteam hat sich die Betreuung der Bachelorarbeit von Tessa-Katharina Hoyer offenbar ausgezahlt. Das Angebot, an nur einem Prüfstand Fahrzeugteile schnell, reproduzierbar und zielmarktabhängig nach unterschiedlichen Normen zu testen, hat dem Unternehmen nach eigenen Angaben zahlreiche Prüfaufträge und damit Umsatz gesichert.