Berliner Hochschulen: erfolgreich, aber arm

Der neue Vergleich der norddeutschen Fachhochschulen zeigt: Die vier Berliner Hochschulen – ASH Berlin, BHT, HTW Berlin und HWR Berlin – mit ihren 43.000 Studierenden sind weiter gut bis sehr gut in ihren Leistungen, bekommen aber weniger Ausstattung als alle anderen.

Blick auf Berlin mit dem Fernsehturm im Hintergrund
Bild: BHT/Karsten Flögel

Die Rektorin und Präsidenten der vier Berliner Hochschulen ASH Berlin, BHT, HTW Berlin und HWR Berlin erklären:

Die Alice Salomon Hochschule (ASH Berlin), die Berliner Hochschule für Technik (BHT), die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin) sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) sind als Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in sechs Bezirken ein wichtiger und von der Politik bewusst eingesetzter regionaler Standortfaktor. Wir tragen aktiv zur regionalen Entwicklung einer Stadt der Zukunft bei.

Dies gilt für

  • die wissenschaftliche Bildung dringend benötigter Fachkräfte in Bachelor- und Masterstudiengängen und im dualen Studium; die hohe Quote erfolgreicher Absolvent*innen trägt maßgeblich auch zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Stadt bei,
  • die angewandte Forschung, den Transfer und die Kooperation mit der Wirtschaft in der Hauptstadtregion, insbesondere mit kleinen und mittelständischen Unternehmen,
  • die Zusammenarbeit mit staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen, insbesondere auch im Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen oder der öffentlichen Verwaltung,
  • die Gestaltung von Gegenwarts- und Zukunftsthemen wie Gesundheit, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion.

Die Berliner Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) sind im norddeutschen Ländervergleich seit vielen Jahren unterausgestattet. Das dennoch positive Abschneiden beim Lehrerfolg und auch bei sonstigen Aktivitäten wird auf dem Rücken des gesamten Personals erreicht. Mit den neuen Hochschulverträgen muss hier eine Kurskorrektur erfolgen.

Im Hinblick auf den Zustand der Bauten und die Flächenausstattung sagt Werner Ullmann, Präsident der Berliner Hochschule für Technik: 

„Der Sanierungsstau kann bei finanzieller Unterausstattung nicht aus dem laufenden Haushalt bewältigt werden - hierfür werden Sondermittel benötigt. Und zur Auflösung unseres Flächendefizits müssen dringend die gemäß Baukostenindex benötigten Mittel für den geplanten BHT-Campus auf dem TXL-Gelände bewilligt werden.“

Wir schlagen daher vor, die Finanzierung der Berliner HAW bis 2027 auf mindestens den Mittelwert der norddeutschen Hochschulen anzuheben. Wir sind dabei offen für ein schrittweises Vorgehen. Denn nirgends im Hochschulbereich ist das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen so günstig wie bei den HAW und nirgends in den Wirkungen so schnell sichtbar.

„Innerhalb der Hochschulen werden gute Leistungen belohnt. Das sollte auch für die Hochschulen als Institutionen gelten. Wir leisten viel in Berlin, für Berlin, und wir könnten noch viel mehr“,

sagt Prof. Dr.-Ing. Carsten Busch, Präsident der HTW Berlin und Sprecher der Berliner Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

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