„So einfach ist das alles gar nicht“

Prof. Dr. Stephan Reiß zeigt Studierenden, wie theoretisches Wissen der Brillenoptik zu fundierten Entscheidungen in der Praxis wird. Mit Geduld, fachlicher Präzision und Verlässlichkeit begleitet er seine Studierenden zum „Klick-Moment“.

Frau mit Blazer und Mann in Anzug stehen nebeneinander, die Frau hält einen Blumenstrauß in der Hand
Laudatorin Sarah Brückner und Preisträger Prof. Dr. Stephan Reiß Bild: BHT

Prof. Dr. Stephan Reiß ist Professor für Technische Optik und Contact Optik im Studiengang Augenoptik/Optomietrie (Fachbereich VII), stellvertretender Leiter des Labors für Sehhilfen – und einer der zwei Lehrpreisträger der BHT 2025.

Mit der Auszeichnung würdigt die Berliner Hochschule für Technik (BHT) herausragende Lehre. Basis ist die Befragung von Studierenden im Rahmen der Lehrevaluation. Der Lehrpreis wird traditionell am Hochschultag der BHT im November verliehen, wo Studierende die Laudatio auf die Preisträger*innen halten.

Stellvertretend für ihre Mitstudierenden im Studiengang Augenoptik/Optometrie bedankte sich Masterstudentin Sarah Brückner bei Prof. Dr. Reiß und gab einen Einblick in seine Lehrveranstaltungen aus Sicht der Studiereden:

„Wer den Studiengang Augenoptik/Optometrie studiert, weiß, dass das Studium vielseitig, praxisnah und anspruchsvoll ist. Und doch gibt es einen Bereich, der im Laufe des Studiums hervorsticht: die Brillenoptik. Diesen Bereich versuchen Sie, Herr Professor Reiß, uns tagtäglich näherzubringen. 

Viele von uns, die vor dem Studium bereits eine Ausbildung zum Augenoptiker bzw. zur Augenoptikerin absolviert haben, gehen zunächst recht gelassen an die Brillenmodule heran. Der Gedanke liegt nahe: „Das kennen wir doch, das haben wir jahrelang in der Ausbildung gemacht.“ Doch spätestens im ersten klinischen Praktikum, wenn echte Probandinnen und Probanden eingeladen und versorgt werden sollen, wird schnell klar: So einfach ist das alles gar nicht, wenn man die Dinge einmal wirklich gründlich durchdenkt.                  

Spätestens, wenn Herr Professor Reiß mit einem Lächeln sagt: „Dann berechnen Sie mir doch bitte die prismatische Nebenwirkung und sagen Sie, ob der Kunde das noch verträgt“, merkt man, dass die scheinbar einfache Brillenoptik plötzlich zu einer echten Denksportaufgabe wird. Jede Entscheidung, welches Glas ausgewählt wird, muss theoretisch fundiert, nachvollziehbar und fachlich präzise begründet werden können.

Sie fordern von uns, die Zusammenhänge wirklich zu verstehen und nicht nur zu wiederholen. Wenn etwas unklar bleibt, geben Sie sich erst zufrieden, wenn wir es wirklich verstanden haben. Mit Geduld und Ruhe nehmen Sie sich Zeit, erklären noch einmal, rechnen mit uns nach der Vorlesung die Rechnung noch einmal an der Tafel oder diskutieren über verschiedene Lösungswege. Es ist spürbar, dass Ihnen das Lernen Ihrer Studierenden wirklich am Herzen liegt.

Wer Ihre Lehrveranstaltungen kennt, weiß, dass Ihre Klausuren unter Studierenden einen besonderen Ruf genießen. Sie sind anspruchsvoll und manchmal sogar gefürchtet. Aber was man auch sagen muss: Sie sind nicht unlösbar. Wenn man sich vorbereitet, die richtigen Fragen stellt und sich auch vom zwanzigsten Mal Formelumstellen nicht entmutigen lässt, hat man gute Chancen auf den berühmten „Klick“-Moment und man realisiert, dass das erst so trocken scheinende Thema ja wirklich in der Praxis wichtig ist.

Und was wir besonders an Ihnen schätzen, ist Ihre Verlässlichkeit. Wenn Sie etwas zusagen, dann halten Sie es auch. Egal, ob es um Korrekturen spätabends oder um eine E-Mail kurz vor einer Abgabe geht. Ihre Rückmeldung kommt meist schneller, als man überhaupt zu hoffen wagt. In einer kleinen Umfrage unter uns Studierenden kamen übrigens beeindruckende Uhrzeiten zusammen: 21 Uhr, 22:30 Uhr – und der unangefochtene Rekord lag bei 23:45 Uhr! Wir waren uns schnell einig: Entweder Sie schlafen nie, oder Sie haben einfach eine unglaubliche Hingabe für Ihre Arbeit. Wahrscheinlich Letzteres – und genau das schätzen wir so sehr an Ihnen.

Zum Abschluss möchte ich mich im Namen aller Studierenden des Studiengangs Augenoptik/ Optometrie bei Ihnen für Ihre Geduld, Ihr Engagement, Ihre Motivation und Ihr großes Interesse an unserem Lernfortschritt bedanken.

— Sarah Brückner

Professor Reiß nahm den Lehrpreis mit großer Freude entgegen:

„Ich bin wirklich gerührt von der Laudatio. Den Austausch mit den Studierenden schätze ich sehr. Wenn die Studierenden mitdenken und kritisch nachfragen, habe ich manchmal das Gefühl, dass das Wissen wirklich lebendig wird.“ 

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